Top 5 Tipps fürs Campen bei kaltem Wetter für ADV Motorradfahrer
In der Kälte zu zelten hat einige große Vorteile. Zum einen verdrängt die Kälte die Schönwetterfans, sodass du die Natur ganz für dich allein hast.
Die frische, kühle Luft kann sehr erfrischend sein, wenn du in die Sterne starrst. Und das Beste daran? Keine Käfer. Oder zumindest viel weniger davon.
Bei aller Schönheit der Natur, niemand schläft gerne in der Kälte. Aber manchmal (meistens?) verlaufen Motorradabenteuer nicht nach Plan und du schlägst dein Lager irgendwo auf, wo du es eigentlich nicht vorhattest. Irgendwo, wo es kälter ist, als du es dir erhofft hast. Kälte ist nicht nur unangenehm, sie kann sogar tödlich sein.
Wie immer, wenn es um Abenteuer geht, egal ob auf oder abseits des Motorrads, Vorbereitung ist die beste Maßnahme gegen widrige Umstände. Deshalb stellen wir abenteurerlustigen Fahrern hier fünf Tipps für Campingausflüge bei kaltem Wetter vor.
1. Bedingungen prüfen und einem Freund erzählen
Weil Vorbereitung die beste Abwehr ist, fängt das alles mit einem Plan an. Plane deine Route und teile sie mit deinen Freunden oder deiner Familie, damit sie wissen, was zu tun ist, wenn die Dinge schief laufen. Ein weiterer wichtiger Tipp: Nimm einen GPS-Tracker mit. Insbesondere, wenn du alleine reist.
Diejenigen, die dir wichtig sind, können deinen Weg verfolgen (manchmal in Echtzeit), und je nach GPS-Gerät kannst du, egal wo du bist, damit um Hilfe rufen.
Damit es nicht zu diesem Notfall kommt, solltest du die Wettervorhersage entlang deiner Route ständig überprüfen. Auch wenn es immer wieder Überraschungen geben kann, wird dies helfen, sie auf ein Minimum zu reduzieren.
2. Das richtige Zelt
Um für kaltes Wetter gerüstet zu sein, muss man die richtige Ausrüstung einpacken. Wenn du mit dem Motorrad unterwegs bist, musst du natürlich sehr innovativ und kreativ sein, was und wie du es einpackst.
Wenn du es auf die Spitze treibst, könntest du Platz sparen, indem du ein Iglu baust, vorausgesetzt natürlich, es liegt Schnee. Aber wir wollen es nicht übertreiben und Bleiben wir vorerst beim Zelten.
Bei der Auswahl deines Zeltes solltest du darauf achten, dass es klein und kompakt ist und dem Winter standhält. Achte vor dem Kauf darauf, denn manche Zelte sind nur für 3 Jahreszeiten geeignet. Rate mal, welche Saison ausgelassen wird? Winterzelte sind stärker als Sommerzelte, bestehen aus haltbareren Materialien (da sie Wind und Schnee standhalten müssen) und haben in der Regel kein Netzgewebe.
Unser MotoTent ist eine gute Lösung für deine Bedürfnisse beim Camping im Winter.
3. Baue dein Zelt korrekt auf
Sobald du dein Zelt hast, erfordert das Aufbauen in einer kalten Nacht ein wenig mehr Vorbereitungsarbeit. Wähle zunächst einen flachen, trockenen und möglichst wettergeschützten Platz.
Ein Schutz durch Bäume ist zum Beispiel sehr hilfreich. Wenn nötig, solltest du den Schnee wegfegen, denn du solltest dein Zelt direkt auf dem Boden aufstellen.
Bevor du das Zelt aufstellst, solltest du die Fläche so gut wie möglich glätten - glaub uns, du willst nicht auf holprigem Boden schlafen. Wenn du dir wirklich Mühe geben willst, kannst du sogar eine flache Stelle zum Schlafen ausheben.
Das wird deine Kälteexposition während des Schlafens begrenzen, besonders wenn die Temperatur mitten in der Nacht fällt.
4. Was in dein Zelt gehört
Dies ist der Punkt, an dem es knifflig wird. Du musst alles einpacken, was du brauchst, um zu überleben und dich warm zu halten, aber du musst clever packen, da du auf einem Motorrad unterwegs bist. Nur du kennst die Bedingungen, mit denen du konfrontiert wirst (oder zumindest solltest du das!), also kannst du selbst entscheiden, welche der unten aufgeführten Dinge für deine Reise geeignet sind.
Du brauchst einen Schlafsack für kaltes Wetter. Schlafsäcke sind für verschiedene Temperaturbereiche ausgelegt, also suche dir einen, der für niedrigere Temperaturen ausgelegt ist, als die, in denen du dich aufhalten wirst (du hast ja die Wettervorhersage gecheckt, richtig?).
Es ist viel einfacher, den Schlafsack zu öffnen, wenn dir warm wird, allerdings ist es viel schwieriger, dich aufzuwärmen, wenn dir kalt wird.
Daunen sind eine beliebte Isolatotion für Schlafsäcke, aber sie sind praktisch nutzlos, wenn sie nass sind. Da du mit dem Motorrad unterwegs bist und deinen Schlafsack oben drauf packst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Daunen während deiner Reise nass werden. Wähle stattdessen synthetische Materialien für deine Isolation.
Sie trocknen schneller und/oder halten auch im nassen Zustand warm. Wenn du dich für einen Schlafsack entscheidest, der aus Platzgründen nicht warm genug ist, solltest du eine Innenhülle für den Schlafsack mitnehmen. Diese lassen sich leicht verpacken und helfen dabei, den Schlafsack sauber zu halten.
Lege eine Isomatte unter deinen Schlafsack. Sie erfüllt zwei Zwecke. Erstens bietet sie eine weiche Schicht zwischen dir und dem harten Boden. Zweitens isoliert sie dich zusätzlich gegen die Kälte. Achte darauf, eine Isomatte mit einem R-Wert (Isolationswert) von mindestens 4 zu wählen.
Je höher die Nummer, desto stärker isoliert sie, also wähle eine, die deinen Bedürfnissen entspricht. Wenn du noch einen Schritt weiter gehen willst, kannst du eine Luftmatratze als zusätzliche Lage auf deine Isomatte legen. Sie brauchen nur wenig Platz und lassen sich einfach verpacken, ausserdem sind sie bequem zum Schlafen.
Wenn du das Zelt aufgebaut hast, geht es nun darum, dich warm zu halten. Als erstes solltest du so viel deiner Ausrüstung wie möglich in das Zelt packen. Wenn du die Bodenfläche bedeckst, dringt weniger kalte Luft in das Zelt.
Denk an die wichtigsten Campingutensilien, einschließlich eines Kochers. Er kann ein hervorragendes Hilfsmittel sein, um Schnee zu schmelzen und/oder Wasser zum Trinken zu kochen. Du kannst auch etwas von dem heißen Wasser in eine Flasche füllen und sie in deinem Schlafsack aufbewahren, damit du im Schlaf zusätzliche Wärme hast.
5. Vergewissere dich, dass DU bereit bist
Die letzte und wichtigste Sache, über die wir sprechen müssen, bist DU. In der Kälte zu fahren und zu campen kann eine schreckliche Erfahrung werden, wenn du nicht gut vorbereitet bist.
Das Tragen der richtigen Unterwäsche ist das A und O bei Fahrten in der Kälte. Daher ist es nicht überraschend, dass sie auch abseits des Bikes von großem Vorteil sind.
Es gibt ein Gerücht, das besagt, dass man nackt im Schlafsack schlafen sollte, auch wenn es kalt ist. Das ist schlichtweg nicht wahr.
Selbst wenn du den richtigen Schlafsack hast, kann es bei kaltem Wetter schwierig werden, deine Körperwärme zu halten. Also trage deine Schichten. Die Basisschicht, oder die Schicht, die direkt mit deiner Haut in Berührung kommt, sollte eng anliegen, aber nicht zu eng sein.
Ob du eine leichte, mittelschwere oder schwere Schicht darüber trägst, hängt von deiner Umgebung ab, aber egal was du nimmst, halte dich von Baumwolle fern. Baumwolle speichert Feuchtigkeit und lässt deine Kerntemperatur sinken - genau das, was du in diesem Fall nicht willst. Synthetische Materialien wie Polyester, oder Materialien wie Merinowolle sind gut.
Nach der Basisschicht kommt die mittlere und/oder schwere Schicht. Sie nennt sich deine Motorradjacke. Eine gute Motorradjacke für kaltes Wetter ist mit mehreren Schichten ausgestattet, die dich während der Fahrt warm halten. Diese Schichten sind auch im Zelt sehr nützlich.
Grundsätzlich ist es angenehm, frische, saubere Kleidung zu haben, die du neben deiner Motorradkleidung tragen kannst. Das gilt auch hier, aber aus Platzgründen kannst du zur Not auch einfach deine Motorradkleidung verwenden, wenn es mal eng wird. Das Gleiche gilt auch für Handschuhe und Stiefel.
Es gibt noch andere Dinge, die du tun kannst und solltest, außer die richtige Kleidung zu tragen. Bleib hydriert und iss nährstoffreiche Lebensmittel. Wie dein Motorrad verbraucht auch dein Körper Treibstoff, um warm zu bleiben, daher ist die richtige Ernährung entscheidend. Iss so kurz vor dem Schlafengehen wie möglich, damit dein Körper sofort damit beginnen kann, die Mahlzeit abzubauen, während du schläfst.
Um dich über Nacht warm zu halten, musst du versuchen, so viel Körperwärme wie möglich zu speichern. Ein Trick, den du ausprobieren kannst, ist es, ein paar Hampelmänner oder andere leichte Übungen zu machen, um dich vor dem Schlafengehen ein wenig aufzuwärmen. Wenn du dazu neigst, über Nacht heiß zu laufen, kannst du das wahrscheinlich überspringen.
Abschliessende Gedanken
Wie wir bereits gesagt haben, ist das Fahren und Campen in der Kälte gar nicht so schlimm, wenn du richtig vorbereitet bist. Es gibt sogar einige einzigartige Vorteile und Highlights beim Fahren und Campen bei kaltem Wetter, die du anderswo nicht findest.
Das heißt aber nicht, dass sie nicht auch einige Herausforderungen mit sich bringen. Sich auf kaltes Wetter vorzubereiten ist schon schwierig genug.
Wenn man dann noch die Komplexität eines Motorrads und dessen begrenzten Platz dazu nimmt, bekommt man schon einen Vorgeschmack auf das Abenteuer Motorradfahren, bevor sich überhaupt ein Rad dreht. Trotzdem, wenn du einen Plan hast und richtig packst, gibt es keinen Grund, warum du es nicht tun solltest.