Triumph Tiger 1200 enthüllt: Ist sie ein echtes ADV-Motorrad?

Kürzlich hat Triumph Fotos von einer "getarnten" Tiger 1200 veröffentlicht, die über einige Trails rast. Wir setzen das hier in Anführungszeichen, weil die Tarnverkleidung des Motorrads den Betrachter kaum in die Irre führt.

Die Linien sind deutlich zu erkennen und das Gesamtprofil sieht deutlich schlanker aus als das der alten Tiger 1200.

Wenn man bedenkt, dass die Tiger 1200, deren Produktion bald eingestellt wird, im ADV-Segment gegenüber der Konkurrenz von BMW und KTM nie wirklich ernst genommen wurde, sieht es so aus, als ob ein Diätplan und ein verfeinertes Motorpaket nur zwei der Zutaten sind, mit denen Triumph der neuen Tiger 1200 mehr Anerkennung auf der Straße verschaffen will.

Aber reicht das aus, um sie als ein echtes ADV-Motorrad zu bezeichnen? Schauen wir uns das genauer an.

Folgendes können wir vermuten

Triumph hat eine neue Version seines Dreizylindermotors in der aktuellen Speed Triple vorgestellt. Mit 1.160 cm³ leistet dieser Dreizylinder in der Speed Triple fast 180 PS.

Selbstverständlich erwarten wir nicht dieselben Leistungen, denn der Motor wird für die Tiger 1200 neu abgestimmt, aber das beweist, dass dieses Triebwerk äußerst potente Leistungen erbringen kann und das Potenzial hat, den bisherigen 1200er-Motor in den Schatten zu stellen.

Wie bereits erwähnt, zeigen diese Fotos eine deutlich schmalere Tiger als ihr Vorgängermodell. Offensichtlich hat die neue Tiger, von ihren 270 Kilogramm der Vorgängerin, deutlich an Gewicht verloren, um mit den Klassenbesten mithalten zu können.

Darüber hinaus zeigen die Fotos, die Triumph veröffentlicht hat, deutlich, wie die neue Tiger im Gelände herumtobt. Daraus schließen wir, dass ihre ADV-Fähigkeiten verbessert wurden, um im Konkurrenzkampf bestehen zu können.

Aber wie wir Triumph kennen, ist diese neue Tiger 1200 wahrscheinlich eine von mehreren Tiger 1200, die vermutlich eine Rallye-Version ist. In der Pressemitteilung von Triumph heißt es, dass das neue Motorrad auch ein neues Fahrwerk hat, das für ein besseres Handling sorgt, was vermutlich sowohl auf der Straße als auch im Gelände gilt.

Dennoch, da wir hier von ADV-Motorrädern sprechen, können wir den Schutz um den Motor, die Nebelscheinwerfer an den Sturzbügeln und die Drahtspeichenräder (wahrscheinlich 21 Zoll?) nicht ignorieren, die alle auf die Vorliebe des Motorrads für das Gelände hinweisen.

Wir bemerken auch einen kürzeren Schnabel und neu gestaltete Scheinwerfer, zusammen mit dem charakteristischen (und wartungsfreien) Kardanantrieb der 1200er. Die Brembo-Bremssättel sorgen für ausreichend Bremskraft.

Seltsam ist, dass der Ausgleichsbehälter des Stoßdämpfer hinten ungewöhnlich groß scheint. Die Zeit wird zeigen, ob das nur eine Finte ist oder mehr dahinter steckt.

Passend zum ADV-Thema fällt uns auf, dass der einzelne Kühler hinter dem Vorderreifen des alten Motorrads nicht mehr vorhanden ist, sondern durch zwei kleinere Kühler ersetzt wurde, die hinter Abdeckungen an der Seite des Motorrads versteckt sind.

Das könnte eine Entscheidung gewesen sein, um die Kühler besser vor Fremdkörpern zu schützen oder mehr Platz zum Einfedern der Gabel zu schaffen, vorausgesetzt, der neue Rahmen hat einen anderen Neigungswinkel als zuvor. Andererseits könnte es auch ein cleverer Weg sein, den Radstand mit minimalen Nachteilen zu verkürzen.

Trotz allem, was wir aus den Fotos entnehmen können, gibt es immer noch einige Dinge, die wir nicht wissen. Vor allem, welche Art von Elektronik wird die neue Tiger haben? Triumph wird sie sicherlich mit Fahrhilfen und Multimedia-/Anbindungsoptionen ausstatten, aber was genau, wissen wir nicht.

Wir wissen auch nicht, welche Farben es geben wird und wie hoch der Preis sein wird. Aber am wichtigsten ist, dass wir nicht wissen, wie gut die neue Tiger im Gelände sein wird.

Wird sie die GS in die Schranken weisen oder können sich die deutschen und österreichischen Könige in dieser Klasse bequem auf ihrem Thron ausruhen? Das wird nur die Zeit zeigen.